Mobilitäts-Hilfsmittel helfen im Alter – wie sieht es mit den Kosten aus?
Written on March 28, 2018 By unmondo in Uncategorized
Die Bevölkerung in der Schweiz wird immer älter. Alter-und Pflegeheime sind voller als je zuvor. Gemäss einer Statistik des Bundesamtes für Gesundheit nimmt die Zahl der verfügbaren Plätze zwar zu, allerdings deutlich weniger stark als der Anteil der Bevölkerung der über 65-jährigen. Die Pflegekkosten in diesen Institutionen belasten auch die Finanzen. Monatlichen Beiträgen zwischen 6’000 und 8’000 Franken sind die Regel, für spezialisierte private Institutionen können die Kosten noch deutlich höher liegen.
Ein Wechsel in ein Alter- oder Pflegeheim hat aber natürlich auch seine emotionalen Aspekte. Der Wunsch des Menschen, so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben zu können, ist so präsent wie eh und jeh, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Gott sei Dank stellt uns die Technik Lösungen zur Verfügung, die uns die Mobilität im eigenen Zuhause erleichtern können. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Überblick über die verfügbaren Hilfsmittel geben, und die Kosten denjenigen einer bezahlten Betreung in einem Altersheim gegenüberstellen.
Treppenlifte als Sitzlift oder Rollstuhllift
Eines der Haupthindernisse für Senioren im eigenen Zuhause stellen die Treppen dar. Den Treppenlift gibt es seit vielen Jahren, und er hilft, die Treppe zu überwinden. Wir haben hier ein Video gefunden, das wunderbar illustriert, wie ein Sitzlift funktioniert:
Genau nach dem selben Prinzip funtionieren auch Plattform-Treppenlifte für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Diese Treppenlifte können auf beinahe jeder Treppe installiert werden, die Kosten variieren je nach Art der Treppe aber gewaltig.
Sitzlifte für gerade Treppen sind dabei bereits ab ca. CHF 5’000 erhältlich. Für Treppen, bei denen Kurven überwunden werden müssen, liegt der Preis etwa doppelt bis dreimal so hoch. Dies liegt daran, das für gerade Treppen auf eine Standard-Fahrbahn zurückgegriffen werden kann, bei kurvigen Treppen die Fahrbahn aber in jedem Fall millimetergenau auf die Treppe angepasst werden muss. Unabhängig von der Treppe, die überwunden werden muss, liegt der Preis für einen Plattformlift immer noch etwas höher. Eine komplette Übersicht über Kosten und Preise finden Sie hier.
Homelifte – die Alternative zum Treppenlift
Eine Alternative zum Treppenlift stellt der sogenannte Homelift dar. Hierbei handelt es sich um einen Auffzug, der problemlos nachträglich in ein Gebäude installiert werden kann. Er benötigt keine Schachtgrube, und kommt ohne Unterfahrt und Überfahrt aus. Für die Installation im Gebäude selbst reicht meistens ein Deckendurchbruch aus. Äusserst beliebt ist der Homelift aber, weil er auch aussen ans Gebäude angebaut werden kann. Die Kosten für einen Lift liegen allerding deutlich höher als die eines Treppenliftes, es muss mit ca. CHF 30’000 gerechnet werden.
Seniorenmobile erhöhen die Mobilität auch ausserhalb des Eigenheims
Sobald wir über Altersmobilität sprechen, dürfen natürlich auch die Seniorenfahrzeuge nicht fehlen. Diese sorgen dafür, das ältere Menschen auch ausserhalb des eigenen Zuhauses mobil bleiben. Sie ermöglichen beispielsweise die Erledigung der Einkäufe, oder den Besuch eines Spielplatzes mit den Enkelkindern.
Im Bereich Elektromobile für Senioren sind die unterschiedlichsten Ausführungen zu finden, und entsprechend variieren auch die Preise. Während für Elektrofahrzeuge mit einer wetterfesten Kabine mit beträchtlichen Anschaffungskosten gerechnet werden muss, sind günstige Elektroscooter bereits ab wenigen tausend Franken zu haben.
Kosten von Hilfsmitteln im Vergleich zu Pflegekosten im Altersheim
Wenn man sich anschaut, welche Pflegekosten in Alters- und Pflegeheimen anfallen, sind die Anschaffungskosten für einen Treppenlift oder ein Seniorenmobil im Vergleich dazu überschaubar. Natürlich sollten wir hier von generellen Aussagen Abstand nehmen. Für Menschen, die effektiv pflegebedürftig sind, wird ein solches Hilfsmittel nicht die alleinige Lösung sein. Sie brauchen trotzdem Unterstützung und Pflege. Diese kann aber im eigenen Zuhause, beispielsweise durch die Spitex, abgedeckt werden.
Für viele Menschen macht der Unterschied, ob die Pflege zuhause oder im Pflegeheim stattfindet, einen enormen Unterschied aus. Praktisch jeder von uns könnte wohl eine Geschichte erzählen, bei der ein geliebtes Mitglied der Familie schweren Herzens ins Altersheim abgegeben werden musste. Diese Erlebnisse können nicht nur für die Senioren selbst, sondern auch für deren Familien psychologisch schwierig zu verarbeiten sein. Falls mittels Mobilitätslösungen dafür gesorgt werden kann, dass ältere Menschen länger im eigenen Zuhause bleiben können, sollte dieser Faktor nebst der Kostenfrage unbedingt in die Überlegungen miteinbezogen werden.